*** PERSÖNLICHER ERFAHRUNGSBERICHT - KEIN DIALEKTISCHER GESINNUNGSAUFSATZ ****** Hi ho, Heute muss ich leider über meine extrem schlechten Erfahrungen mit Navigon berichten und deren unseriösem Geschäftsgebaren. Das Gerät selber bewerte ich mit 5 Punkten, das ist wirklich toll, aber der Rest.... Für alle Linguisten vorab: Ich habe festgestellt, dass bei Navigon das Wort „Support“ wohl eher aus dem Französischen abgeleitet ist – dort bedeutet „supporter“ nämlich (u.a.) „ertragen, leiden“. Jetzt zur Story: Meine Frau brauchte eine Navi – nachdem sie sich jahrelang mehr als einmal hoffnungslos verirrt hatte (unter anderem bis nach Holland rein…) und nun endlich eine Steuerrückzahlung reinkam, haben wir dann Nägel mit Köpfen gemacht. Wir haben uns dann für eine Navigon-Gerät entschieden. Ausschlaggebend dabei war, dass es dem Navi ein Rabattcode beilag mit dem man für 2 Jahre Karten-Updates für 20 Euro statt für knapp 100 Euro bekommt. Das war schon toll. Gesagt, gesucht, geprüft und gekauft. Soweit alles noch im regulären Bereich (bis dahin hatte ich ja auch noch keinen Kontakt zum „Support“ von Navigon). Gerät kam, ausgepackt, angeschlossen, alles fein, freu freu. Dann habe ich mir den Rabattcode vorgenommen und damit begann der ganze Ärger. Zum Einlösen musste ich erst eine Software installieren, dann im Shop das Kartenupdate auswählen und dort dann den heiligen Rabattcode eingeben. Hab ich dann auch versucht, installiert, Kartenupdate ausgewählt und dann den Code eingegeben. Tip Tip Tip, enter. Gut – nix passiert. Der Code wurde weder bestätigt, noch wurde eine Fehlermeldung angezeigt. Der angezeigte Betrag wurde aber auch nicht reduziert. Ok - kam mir seltsam vor. Aus meiner langjährigen Onlineshopping-Erfahrung wusste ich aber, dass aus buchungstechnischen Gründen der Rabattbetrag schon mal gerne ganz am Ende angezeigt wird. Da keine Fehlermeldung angezeigt wurde, war ich aber noch nicht auf DefCon 1. Also erst einmal weitergemacht, Zahlungsmethode eingegeben, Adresse etc etc. Der Bestellvorgang war „reiter/Tab“-weise aufgezogen, man wurde durch die verschiedenen Reiter/Tabs geführt – das letzte Tab war „Bestellung abschicken“. In jedem Reiter/Tab mussten bis dahin Eingaben gemacht werden – bis auf das letzte Tab! Als ich dann also darauf klickte erwartete ich eine Zusammenfassung der Bestellung mit allen Bestelldaten. Dort hätte ich dann abgebrochen, falls der Rabatt nicht abgezogen worden wäre. Das ist eigentlich ein übliches Vorgehen bei renommierten Online-Händlern. Klick – und dann poppte ein Fenster auf „Danke für die Bestellung bla bla“ Die ersten drei Sekunden danach kann man wie folgt beschreiben: Grosser Schreck – verstärkter Adrenalinausstoss – Beschleunigung des Herzschlages – Pochen der Halsschlagader. Dann keimte Hoffnung auf: Navigon ist ja keine Schmuddelfirma, die Kunden abzockt, also kann man den Fehler bestimmt schnell korrigieren. Ich also direkt e-mail geschickt und dann bei Hotline angerufen. Nach 10 Minuten habe ich dann auch einen Mitarbeiter ans Telefon bekommen, der mir sagte, ich solle den Vorgang an eine andere e-mail Adresse schicken und den Rabattcode angeben. Ok, habe ich dann auch gemacht. Freundlich formuliert. Der Code war ja gültig und seit der Transaktion waren nur 20 Minuten verstrichen. Ausserdem kann man ja alles stornieren, gerade bei Internetgeschäften. Pustekuchen: 1 Tag später kam eine Mail, ich hätte den Betrag bestätigt, daher sei nichts zu machen. Also habe ich noch mal geschrieben, dieses Mal ein wenig unfreundlicher, aber immer noch innerhalb der Grenzen argumentativer Kommunikation. Antwort war dieselbe, freundlich, aber gemein – nö. Meine Hinweise auf Irrtum, Widerruf und Stornierung wurden schlichtweg ignoriert. Ich habe Navigon auch gebeten, sich die Protokolldateien anzusehen, aus denen hervorgeht, dass ich den Code korrekt eingegeben habe. Nada, da hätte ich auch 20 Cent in die Parkuhr werfen und die vollquatschen können. Mit dem Gerät selber bin ich sehr zufrieden, das habe ich Navigon auch geschrieben, aber der Rest unterscheidet sich nicht von dubiosen Briefkasten-Firmen, die Viagra oder Röntgenbrillen anbieten (das habe ich denen aber nicht geschrieben). Also berichte erzähle ich jetzt, wie mies die Masche bei Navigon läuft und dass man doch lieber auf deren Lockangebote verzichten soll. Dann doch lieber Viagra – da weiss ich wenigstens, dass ich in Fahrt komme, auch wenn’s vielleicht eher der Placebo-Effekt ist J Die 80 Euro habe ich abgeschrieben, das sehe ich inzwischen als Lehrgeld. Aber eine fehlerhafte Bestellsoftware, eine benutzerunfreundliche Bestellführung und fehlende Kulanz, davor muss dringend gewarnt werden. Bei mir landet Navigon daher auf der schwarzen Liste. Ach ja: Meine Frau hat’s aber trotzdem geschafft, das Navi auszutricksen: statt „Bocholt“ mit „t“ hat sie „Bochold“ mit „d“ eingegeben und ist so in einem Kaff nahe Bottrop gelandet, mal eben 60 km weiter weg. Da dort außer einer Bäckerei und ein paar gelangweilt dreinblickenden Kühen nicht viel los war, musste sie das Shoppen dann leider ausfallen lassen. Insofern habe ich vielleicht die 80 Euro wieder reingeholt! Sollte ich vielleicht doch den Artikel besser mit der Überschrift „Danke, Navigon“ versehen…? Da muss ich dann aber die Spritkosten noch abziehen J In diesem Sinne und in der Hoffnung dass meine Frau diesen Beitrag niemals zu sehen bekommt….
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